Alle Beiträge zum Thema Schnapsen:

Bauernschnapsen wird auch als erweitertes Schnapsen bezeichnet, obwohl es sich stark vom normalen Zweier-Schnapsen unterscheidet. Deswegen gehen wir hier weniger aufs Schnapsen ein, sondern schauen mehr auf die Gemeinsamkeiten zum Doppelkopf und Schafkopf.

Beim Bauernschnapsen spielen vier Spieler in jeweils zwei festen Teams, die anfangs ausgelost werden, aber dann über die ganze Partie erhalten bleiben. Es wird also nicht über die Karten bestimmt und ist auch nicht zu Beginn der Runde unbekannt, wer mit wem in einem Team spielt, sondern steht von Anfang an fest.

Das Blatt

Auch Bauernschnapsen wird regional mit unterschiedlichem Blatt gespielt. Am verbreitesten sind hier das französische und das doppeldeutsche Blatt.
Gespielt wird mit 20 Karten, jeder Spieler bekommt fünf.

Der Wert und die Rangfolge ist wie beim Schafkopf, Doppelkopf, Skat oder Schnapsen:

Ass (11 Augen), Zehn (10 Augen), König (4 Augen), Dame (3 Augen), Bube (2 Augen), Neun (0 Augen).

Der Spielverlauf

Nachdem die Teams ausgelost wurden, werden die Karten reihum verteilt. Der Spieler hinter dem Geber wird Rufer genannt, muss nachdem er drei Karten aufgenommen hat, die Trumpffarbe (beim Bauernschnapsen wird Trumpf auch Atout genannt) bestimmen. Wenn er sich nicht entscheiden kann (oder will), kann er “aufschlagen”. Das bedeutet, dass er eine der beiden Karten, die er noch nicht aufgenommen hat, offen aufdeckt. Die Farbe dieser Karte ist dann für das Spiel die Trumpffarbe. Nachdem er die Trumpffarbe (Atoutfarbe) angesagt hat, muss er sich entscheiden, ob er ein Spiel ansagen möchte. Danach haben die Spieler hinter ihm die Möglichkeit, ein höheres Spiel anzusagen. Die Spiele haben einen unterschiedlichen Wert, der von dem Startwert 24 abgezogen wird. Das Team, das als erstes bei Null angekommen ist, hat die Partie gewonnen.

Die Spielarten

  • Rufer (1 - 3 Punkte) Die Punkte bekommt das Team, das zuerst 66 Augen hat. Wenn die Gegenpartei keinen einzigen Stich macht, werden drei Punkte abgezogen, wenn die Gegenpartei unter 33 Augen hat, werden zwei Punkte und bei über 33 Augen hat, wird nur ein Punkt abgezogen.

  • Bettler (4 Punkte) Beim Bettler geht es - ähnlich wie beim Ramsch oder Nullspiel - darum, keinen Stich zu machen. Es gibt keinen Atout (Trumpf) und es herrscht Stichzwang, das bedeutet, dass gestochen werden muss, wenn man in der gleichen Farbe eine höhere Karte hat. Der Partner setzt bei dem Spiel aus und der Ansager darf die erste Karte ausspielen.

  • Ass-Bettler (5 Punkte) Genau wie der Bettler, nur mit dem Unterschied, dass es mehr Punkte gibt, weil der Ansager noch ein Ass auf der Hand hat und der Bettler dadurch schwieriger zu gewinnen ist.

  • Schnapser (6 Punkte) Der Schnapser kann nur vom Rufer (Vorhand) oder dessen Mitspieler angesagt werden. Der Spieler muss dann in den ersten drei Stichen 66 Augen gewinnen, sonst ist das Spiel verloren. Beim Schnapser gilt die Atoutfarbe, die vom Rufer angesagt wurde.

  • Gangl (9 Punkte) Wer ein Gangl ansagt, muss alle Stiche selbst machen. Selbst wenn der Partner einen Stich macht, ist das Spiel verloren. Beim Gangl gibt es keinen Atout (Trumpf).

  • Zehnerloch (10 Punkte) Wieder muss der Spieler alle Stiche selbst machen, es gibt kein Atout, das Ass wird zur niedrigsten und die Zehn zur höchsten Karte.

  • Bauernschnapser (12 Punkte) Beim Bauernschnapser muss der Spieler alle Stiche selbst machen und er kann nur vom Rufer angesagt werden, doch im Gegensatz zum Gangl gibt es Atout.

  • Kontraschnapser (12 Punkte) Der Ansager muss der Kontra-Partei angehören und mit den ersten drei Stichen 66 Augen gewinnen. Trotzdem bestimmt der Rufer die Atoutfarbe und darf auch ausspielen.

  • Herrengangl (18 Punkte) Ein Spieler hat alle fünf Karten einer Farbe, Atout gibt es nicht. Dieses Spiel ist quasi wie der “Sie” beim Schafkopf und kann nicht verloren werden.

  • Kontrabauernschnapser (24 Punkte) Der Spieler muss der Kontra-Partei angehören und alle Stiche machen. Auch hier spielt der Rufer aus und Atout zählt. Wird allerdings ein 40er angesagt, müssen mit diesem mindestens 66 Punkte erreicht werden, auch wenn es noch keine drei Stiche waren.

  • Herrenschnapser (24 Punkte) Vergleichbar mit dem Herrengangl, nur dass der Rufer alle Karten einer Farbe haben muss. Auch dieses Spiel kann man nicht verlieren.

Schneider

Schneider gewinnt man beim Bauernschnapsen, wenn ein Team bei Null angekommen ist, während das andere Team noch 24 Punkte hat. Der Spielwert wird dann verdoppelt.

Retourschneider (Schuster)

Wenn ein Team fast Schneider gewonnen hätte (also 1:24 geführt hat) und dann aber doch noch verliert (also 1:0), wird der Schneider verdoppelt und der Spielwert vervierfacht.

Farb- und Stichzwang

Beim Bauernschnapsen herrscht das ganze Spiel über Farb- und Stichzwang. Farbzwang bedeutet, dass man die Farbe bedienen muss, Stichzwang bedeutet, dass wenn man eine höhere Karte hat auch Stechen muss und wenn man frei ist auch mit Trumpf stechen muss (sofern es in der Spielart Trumpf gibt).

Ansagen

Hat ein Spieler eine Dame und einen König auf der Hand, kann er wenn er mit auszuspielen dran ist das ansagen und bekommt dafür 20 Augen gutgeschrieben. Wenn er die Damen und den König in der Trumpffarbe hat, bekommt er sogar 40 Augen gutgeschrieben. Allerdings muss er auch als nächstes den König oder die Dame ausspielen.

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Cliff

Schnapsen spielt man in Österreich, Sechsundsechzig in Deutschland. Aber eigentlich sind es die selben Spiele, die sich nur minimal unterscheiden. Hier werden erstmal die Gemeinsamkeiten erklärt.

Ziel des Spiels

Bei beiden Spielen ist es Ziel durch Stiche oder Ansagen möglichst schnell 66 Augen zu machen. Wer zuerst 66 erreicht hat das Spiel gewonnen und für jedes gewonnene Spiel werden von 7 runterzählend ein bis drei Punkte abgezogen, je nachdem wieviele Augen der Gegner macht.

Das Blatt

Je nach Region wird mit dem französischen oder dem doppeldeutschen Blatt gespielt.
Sechsundsechzig spielt man mit 24 Karten und Schnapsen mit nur 20 Karten, weil man Schnapsen ohne 9er spielt.

Der Wert und die Rangfolge ist beim Schnapsen sehr ähnlich wie beim Schafkopf, Doppelkopf oder Skat:

Ass (11 Augen), Zehn (10 Augen), König (4 Augen), Dame (3 Augen), Bube (2 Augen), Neun (0 Augen).

Die Spielarten und Trumpf

Beim Schnapsen gibt es keine Spielarten. Da man ja immer nur zu zweit eins gegen eins spielt, ist auch jedes Spiel ein Solo.

Bei Sechsundsechzig werden jeweils 6 Karten, beim Schnapsen jeweils 5 Karten ausgeteilt. Was Trumpf (beim Schnapsen übrigens Atout genannt) ist, wird zufällig bestimmt, indem beim Austeilen die 7. aufgedeckt und dann halb unter den Stapel der nicht ausgeteilten Karten (beim Schnapsen auch Talon genannt) gelegt wird. Beim Sechsundsechzig gibt es ja mehr Karten, deswegen wird nicht die 7. sondern die 13. Karten aufgedeckt.

Der Spielverlauf

Am Anfang des Spiels herrscht weder Farb- noch Stichzwang. Das bedeutet, dass jeder Spieler jede Karte spielen kann, die er auf der Hand hat. Es gewinnt natürlich der Spieler den Stich, der die ranghöhere Karte legt, es kann jederzeit auch jederzeit Trumpf (Atout) gespielt und eine normale Karte abgestochen werden. Der Spieler, der den Stich gewonnen hat, nimmt die oberste Karte des Talons (Stapel der noch nicht verteilten Karten), der andere Spieler zieht als zweites die dann oberste Karte nach. Das geht solange bis der Talon aufgebraucht ist und alle Karten verteilt sind. Ab diesem Zeitpunkt gibt es dann Farb- und Stichzwang. Das bedeutet, dass man die Farbe bekennen/bedienen muss (das kennt man ja schon von anderen Spielen) und (ACHTUNG, das ist neu:) wenn man eine stärkere Karte hat muss die stärkere Karte gespielt werden. Wenn man die Farbe nicht hat, aber Trumpf (Atout), muss mit Trumpf gestochen werden.
Zur Wiederholung: Solange nicht alle Karten verteilt sind, darf man vollkommen frei entscheiden, welche Karte man legen will. Wenn alle Karten verteilt sind, muss bekannt und gestochen werden.

Ausmelden

Wenn ein Spieler 66 oder mehr Augen hat, kann er das ansagen und das Spiel beenden (ausmelden). Dann werden die Augen gezählt und wenn der Ausmelder sich verzählt hat, hat er verloren und zwar soviele “Siegpunkte” wie er gewonnen hätte. Hat der Gegner keinen Stich gemacht bekommt der Gewinner drei “Siegpunkte”, hat der Gegner weniger als 30 Augen, dann gibt es zwei Siegpunkte und wenn der Gegner über 30 Augen so gibt es nur einen.

Der letzte Stich

Hat sich bis zum letzten Stich kein Spieler ausgemeldet, bekommt bei Sechsundsechzig der Spieler, der den letzten Stich gewinnt, 10 zusätzliche Punkte, beim Schnapsen gewinnt er automatisch das ganze Spiel.

Ansagen

Hat ein Spieler eine Dame und einen König auf der Hand, kann er dies (wenn er dran ist auszuspielen) ansagen und bekommt dafür 20 Augen gutgeschrieben. Wenn er die Damen und den König in der Trumpffarbe hat bekommt er sogar 40 Augen gutgeschrieben. Er muss aber auch als nächstes eine der beiden Karten ausspielen.

Austausch der Atout-Karte

Hat ein Spieler die niedrigste Trumpf-Karte auf der Hand (beim Schnapsen ist es der Bube, bei Sechsundsechzig die 9), kann er wenn er am Zug ist diese gegen die aufgedeckte Karten unter dem Talon austauschen.

Talon sperren

Wenn ein Spieler der Meinung ist, dass er ohne neue Karten vom Talon (Reststapel) nachzuziehen 66 Augen zusammenbekommt, kann er den Talon sperren (“zuadrahn”). Dann darf nicht mehr nachgezogen werden und es herrscht Farb- und Stichzwang.

Spielabrechnung

Ein Partie wird Bummerl genannt und setzt sich aus mehreren Spielen zusammen. Der Spieler, der als erstes sieben “Siegerpunkte” zusammen hat, gewinnt das Bummerl.

Scharfes Schnapsen

Beim Schnapsen wird zwischen “weichem Schnapsen” und “scharfem Schnpasen” unterschieden. Beim scharfen Schnapsen gibt es strengere Regeln:

  • gewonnene Stiche dürfen nicht mehr angeschaut werden (beim weichen Schnapsen darf jeder Spieler über das ganze Spiel alle seine gewonnen Karten ansehen)
  • Der Austausch der Atout-Karte ist nur nach der ersten Karte und vor der vorletzten Karte vom Atout erlaubt
  • Das Sperren des Talons ist nicht erlaubt, wenn nur noch eine verdeckte Karte im Talon ist
  • Eine Ansage darf erst nach dem ersten (eigenen) Stich gemacht werden
  • Wer eine Ansage macht muss den König ausspielen

Es gibt viele grundsätzliche Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede zu den anderen Trumpfspielen. Gerade dadurch, dass hier nur zu Zweit gespielt wird und anfangs jede Karte gelegt werden kann, wird das Spiel sehr taktisch und die Erfahrung macht sich sehr deutlich bemerkbar. Das sollte einen aber nicht abhalten Schnapsen oder Sechsundsechzig mal auszuprobieren. Es ist ein sehr schnelles uns spannendes Spiel, besonders wenn man einen gleichstarken Gegner gefunden hat.
Bei Bummerl könnt ihr kostenlos online Schnapsen, am besten gleich mal ausprobieren. Falls noch nicht alles klar ist, könnt ihr alles ausführlich bei Wikipedia nachlesen oder in der Bummerl-Hilfe nachschauen.

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Cliff