Stell Dir vor Du spielst Skat, bist aber immer Gegenspieler. So muss man sich das beim Doppelkopf vorstellen, denn da ist es die absolute Ausnahme, dass man Alleinspieler ist. Und wenn, dann muss man allein gegen drei antreten, was die Sache sehr erschwert.

Dann gibt es noch jede Karte doppelt, also 64 Karten, bzw. 16 Karten pro Person, weshalb es anfangs nicht ganz einfach ist alle Karten auf der Hand zu halten.

Es wird auch nicht gereizt, sondern nur reihum gefragt wer gesund ist. Gesund ist man beim Doppelkopf dann, wenn man nicht so ein Brett auf der Hand hat, dass man gegen die anderen drei allein gewinnen könnte. Sind alle Spieler gesund, also hat keiner so gute Karten, dass er gegen drei Spieler gewinnt, wird ein Normalspiel gespielt. Normalspiel bedeutet, dass jeweils zwei Spieler gegeneinander spielen. Wer mit wem ist am Anfang aber noch unklar, denn es spielen immer die zwei zusammen, die die Kreuz-Damen auf der Hand halten, aber das darf natürlich nicht (verbal) verraten werden (die Mitspieler erkennen sich durch Spielkonventionen, also ob Trumpf ausgespielt wird, oder Fehl).

Die Kartenreihenfolge unterscheidet sich auch noch ein wenig.

Das Blatt

Bei einem Normalspiel, also wenn kein Spieler ein Solo ansagt, dann sind die Karten wie folgt der Rangfolge nach sortiert (Karo ist die Standart-Trumpffarbe):

Trümpfe: <div class="card-icon fr HX"> </div> <div class="card-icon fr HX"> </div> <div class="card-icon fr EO"> </div> <div class="card-icon fr EO"> </div> <div class="card-icon fr GO"> </div> <div class="card-icon fr GO"> </div> <div class="card-icon fr HO"> </div> <div class="card-icon fr HO"> </div> <div class="card-icon fr SO"> </div> <div class="card-icon fr SO"> </div> <div class="card-icon fr EU"> </div> <div class="card-icon fr EU"> </div> <div class="card-icon fr GU"> </div> <div class="card-icon fr GU"> </div> <div class="card-icon fr HU"> </div> <div class="card-icon fr HU"> </div> <div class="card-icon fr SU"> </div> <div class="card-icon fr SU"> </div> <div class="card-icon fr SA"> </div> <div class="card-icon fr SA"> </div> <div class="card-icon fr SX"> </div> <div class="card-icon fr SX"> </div> <div class="card-icon fr SK"> </div> <div class="card-icon fr SK"> </div> <div class="card-icon fr S9"> </div> <div class="card-icon fr S9"> </div> <div class="card-icon fr S8"> </div> <div class="card-icon fr S8"> </div> <div class="card-icon fr S7"> </div> <div class="card-icon fr S7"> </div> </br> Keine Trümpfe: <div class="card-icon fr EA"> </div> <div class="card-icon fr EA"> </div> <div class="card-icon fr EX"> </div> <div class="card-icon fr EX"> </div> <div class="card-icon fr EK"> </div> <div class="card-icon fr EK"> </div> <div class="card-icon fr E9"> </div> <div class="card-icon fr E9"> </div> <div class="card-icon fr E8"> </div> <div class="card-icon fr E8"> </div> <div class="card-icon fr E7"> </div> <div class="card-icon fr E7"> </div> <div class="card-icon fr GA"> </div> <div class="card-icon fr GA"> </div> <div class="card-icon fr GX"> </div> <div class="card-icon fr GX"> </div> <div class="card-icon fr GK"> </div> <div class="card-icon fr GK"> </div> <div class="card-icon fr G9"> </div> <div class="card-icon fr G9"> </div> <div class="card-icon fr G8"> </div> <div class="card-icon fr G8"> </div> <div class="card-icon fr G7"> </div> <div class="card-icon fr G7"> </div> <div class="card-icon fr HA"> </div> <div class="card-icon fr HA"> </div> <div class="card-icon fr HK"> </div> <div class="card-icon fr HK"> </div> <div class="card-icon fr H9"> </div> <div class="card-icon fr H9"> </div> <div class="card-icon fr H8"> </div> <div class="card-icon fr H8"> </div> <div class="card-icon fr H7"> </div> <div class="card-icon fr H7"> </div>

Es gibt sehr viel mehr Trümpfe beim Doppelkopf als beim Skat. Welche Karten Trumpf sind und welche nicht variiert stark nach dem angesagten Spiel (ähnlich wie beim Grand, da sind nur die Buben Trumpf, beim Farbspiel die Buben und eine Farbe).

Die Spielarten

Beim Doppelkopf gibt es sehr viele verschiedenen Regeln. Um alles etwas einfacher zu machen, hat der Deutsche Doppelkopfverband (DDV) Regeln eingeführt, die bei offiziellen Veranstaltungen angewandt werden, trotzdem gibt es noch ein paar Kneipenregeln, die stark verbreitet sind. Es wird also zwischen Regeln nach DDV und Kneipenregeln unterschieden.

Nach DDV-Regeln

Normalspiel, Kartenreihenfolge: Herz 10, die Damen, die Buben, alle Karo, alle Nichttrümpfe

Bei einem Solo-Spiel kann der Solist wählen:

  • Bubensolo (quasi ein Grand, aber vorsicht es gibt 8 Buben, ein häufiger Fehler von Skatspielern beim Doppelkopf ist ein Bubensolo mit 3 Buben spielen zu wollen)
  • Damensolo (wie das Bubensolo/Grand nur der Damen statt Buben als Trumpf)
  • Farbsolo (wie beim Normalspiel nur dass statt Karo auch eine andere Trumpffarbe gewählt werden kann)

Eine Besonderheit gibt es noch, denn wenn ein Spieler beide Kreuz-Damen auf der Hand hält, kann es ja nicht zu einem Normalspiel kommen. Deswegen gibt es die Hochzeit. Sagt der Spieler,der beide Kreuz-Damen auf der Hand hält die Hochzeit an (meldet sich also nicht gesund), dann spielt er mit dem Spieler, der den ersten Stich gewinnt zusammen (außer er macht selbst die ersten drei Stiche, dann muss er allein spielen). Sagt er keine Hochzeit an, sondern meldet sich gesund, dann spielt er eine stille Hochzeit, niemand außer ihm weiß, dass er allein spielt.

Nach regional unterschiedlichen Kneipen-Regeln

Es gibt noch zahlreiche andere Spielvarianten, die zwar nicht nach den offiziellen Regeln des DDV (Deutschen Doppelkopfverbands) sind, aber mindestens so geläufig, wie Re, Kontra und Bockrunden beim Skat. Am verbreitesten sind

  • Armut (ein Spieler hat drei oder weniger Trumpf, ein anderer so gute Karten dass er sein Partner sein will und die beiden tauschen drei Karten aus)
  • Schweinchen (ein Spieler hat beide Karo-Asse, die werden zu den stärksten Trümpfen, noch stärker als die Herz-10)
  • Zweite Dulle sticht (wurde noch nicht verraten, aber der stärkste Trumpf die Herz-10 nennt man beim Doppelkopf Dulle und normalerweise gewinnt die zuerst ausgespielte Karte, mit dieser Regel wird bei der Herz-10 eine Ausnahme gemacht und es gewinnt die zweite)

Gemeinsamkeit Skat-Doppelkopf

Ist das Spiel erstmal angesagt, kommt auf den Skatspieler nicht mehr viel Neues. Folgend die Gemeinsamkeiten beim Spielablauf:

  • Vorhand kommt raus
  • Es muss bedient werden. Wer Farbe hat muss Farbe bekennen, wer Trumpf hat muss Trumpf bekennen. Wer frei ist darf mit Trumpf stechen, schmieren oder abwerfen
  • Die Karten haben den gleichen Wert. Ass hat 11 Augen, Zehn zehn, König vier, usw.
  • Die Stiche der Parteien werden zusammen gezählt

Besonderheiten und Tips und Tricks

Re und Kontra

Die Spieler mit den Kreuz-Damen bilden die Re-Partei. Oder der Alleinspieler beim Solo. Die Gegenspieler sind die Kontra-Partei. Die Re-Partei darf Re ansagen und die Kontra-Partei Kontra. Das ist ähnlich wie beim Skat, wenn man sich sicher ist, dass man gewinnt, kann Re Re sagen und Kontra Kontra. Wer sich noch sicherer ist, kann beim Doppelkopf noch Keine-90 (Punkte), Keine-60 (Punkte), Keine-30 (Punkte) und schwarz absagen. Ansagen kann man die ersten drei Stiche machen, der Absagezeitpunkt verschiebt sich pro Absagestufe immer um einen Stich weiter nach hinten.

Partnerfindung

Am Anfang ist die Partnerschaft noch ungeklärt, weshalb natürlich alle Spieler großes Interesse daran haben ihren Partner zu (er-)kennen, aber dafür nicht unbedingt ihre zweitstärksten Karten leichtfertig hergeben möchten. Deswegen gibt es beim Doppelkopf Konventionen (ungeschriebene Regeln), die dabei helfen, dass die Mitspieler sich schneller finden. Dabei gibt es allgemein bekannte und klar erlaubte Konventionen (“Kontra schmiert, wo Re sich ziert”) und die Konventionen des sogenannten “Essener Systems”, bei dem u.a. ein absichtliches Zögern vor dem Ausspiel einer Karte dem Partner Hinweise liefert.

Spielabrechnung

Die Spielabrechnung ist recht komplex, da es jede Menge Variablen und Sonderpunkte gibt. Beim online spielen kann man sich auf den Computer verlassen, der weiß was er tut. Hier der Vollständigkeit kurz und knapp wie es vor sich geht:

Der Spielwert wird in Punkten ausgedrückt, die Gewinnerpartei bekommt Pluspunkte, Verliererpartei Minuspunkte. Durch die Sonderpunkte kann aber auch die Gewinnerpartei Punkte abgezogen bekommen, und die Verliererpartei Punkte gutgeschrieben. Bei einem Solos wird die Punktzahl für den Alleinspieler verdreifacht.

Für ein gewonnenes Spiel ist der Grundwert ein Punkt. Werden die Verlierer unter 90 Augen, 60, 30 oder sogar schwarz gespielt, bekommt die Gewinnerpartei jeweils einen Punkt zusätzlich. Gibt es keinen Gewinner (wenn beide Parteien 120 Augen haben), werden nur die zusätzlichen Punkte an die Partei verteilt, die die Gegenpartei unter 90, 60 beziehungsweise 30 gespielt hat.

Erreicht die Gewinnerpartei 120, 90, 60, beziehungsweise 30 Augen gegen die jeweilige Absage von der Verliererpartei, bekommt sie jeweils einen Punkt zusätzlich. Diese Punkte werden auch dann vergeben, wenn es keinen Gewinner gibt, aber die entsprechenden Augenzahlen gegen die entsprechenden Ansagen gewonnen wurden.

Dann gibt es noch die Möglichkeit für jeweils einen Sonderpunkt (die lohnt es sich genauer anzuschauen, da man die sich im Spiel abholen kann!):

  • Gegen die Kreuz-Damen gewinnen
  • Doppelkopfstich: ein Stich mit einem Wert von mindestens 40 Augen
  • Fuchs fangen: wenn man mit einem Stich ein Karo-Ass von dem Gegner bekommt
  • Karlchen: wenn der letzte Stich mit einem Kreuz-Buben gewonnen (!) wird

Ok, ok das reicht, learning by doing, bevor der Spielspaß in der Theorie erstickt. Hier noch ein paar hilfreiche Links:

17. Februar 2014
Cliff